Die Kunst des Geländetrainings: Ein Einblick in die Trainingsmethoden des britischen Olympia-Medaillengewinners Tom McEwen
20. März 2024
Geländereiten stellt das Herzstück jeder erfolgreichen Vielseitigkeitsreiterei dar und bildet eine wichtige Grundlage für die Entwicklung der Reiterfähigkeiten. Der britische Olympia-Doppelmedaillengewinner Tom McEwen ist hier keine Ausnahme. Seine herausragende Leistung in dieser entscheidenden Disziplin ist das Ergebnis sorgfältiger und durchdachter Trainingsmethoden. Im Folgenden wird ein tiefer Einblick in seine Trainingsstrategien und -methoden gegeben.
Wie oft trainiert Tom McEwen im Gelände?
Alle Pferde von Tom McEwen trainieren mindestens zweimal vor Beginn der Vielseitigkeitssaison auf Geländestrecken außerhalb seines Heimstalls. Er besucht häufig die Anlagen von Oxstalls oder Wayfarer Eventing in Chedworth. Im Vordergrund steht dabei immer das Ziel, das Vertrauen der Pferde zu stärken, das Training spaßig und entspannt zu gestalten und zugleich die Fitness zu fördern.
Zusätzlich zum Training auf externen Geländestrecken nutzen McEwens Pferde regelmäßig die natürlichen Hindernisse und Gewässer im Wald rund um seinen Stall auf dem Gatcombe-Anwesen. Hier finden sich sowohl natürliche Hindernisse als auch Überbleibsel von Hindernissen aus der Zeit, als hier noch die „kleinen Gatcombe“ Wettkämpfe stattfanden. „Es ist schön, etwas ganz Natürliches zum Üben zu haben und ich glaube, die Pferde machen mehr Geländetraining, als ich mir bewusst bin“, sagt McEwen.
Springt er große Hindernisse?
Nein, McEwen glaubt nicht an das Springen vieler großer Hindernisse beim Geländetraining. „Ich mache mir keine Gedanken über die Größe der Hindernisse – die meisten Male, wenn große Hindernisse gesprungen werden, ist das für die Menschen, nicht für die Pferde“, erklärt er. Es geht ihm vielmehr darum, die Gelassenheit und Sicherheit der Pferde zu stärken, anstatt sie unnötig auf die Probe zu stellen.
Reitet er schnell beim Geländetraining?
Nein, McEwen reitet nicht mit hoher Geschwindigkeit beim Geländetraining und springt aus einem ruhigen Galopp über die Hindernisse. Sein Fokus liegt auf Kontrolle und Präzision, nicht auf Geschwindigkeit. Dies ist ein wichtiger Aspekt seines Trainingsansatzes, da es hilft, das Vertrauen der Pferde in ihre Fähigkeiten zu stärken und sie auf die Herausforderungen des Geländereitens vorzubereiten.
Tragen seine Pferde Hufeisen mit Spikes?
Auch hier lautet die Antwort nein. Die Pferde benötigen keine Hufeisen mit Spikes für dieses Training auf gut vorbereitetem Untergrund. McEwen legt großen Wert auf eine natürliche und schonende Behandlung der Pferde und verzichtet daher auf unnötige Hilfsmittel.
Wie viele Hindernisse springt Tom McEwen beim Geländetraining?
McEwen bevorzugt den Ansatz „wenig und oft“ gegenüber dem „viel auf einmal“. Wenn die Pferde eine Geländesitzung an einem Veranstaltungsort absolvieren, durchlaufen sie ein gutes Aufwärmprogramm, einschließlich Traben und Galoppieren in und aus dem Wasser mehrmals, springen vielleicht 25 Hindernisse in drei Durchgängen und beenden dann mit einem starken Trab um das Feld herum.
Um die Effizienz zu steigern, arbeitet McEwen manchmal in Partnerschaft mit einem Mitglied seines Teams beim Geländetraining, so dass ein Pfleger ein zweites Pferd parallel zu Tom auf seinem ersten Pferd aufwärmt. Wenn Tom dann das erste Pferd fertig gesprungen hat, kühlt der Pfleger dieses ab und bringt es zurück zum LKW, während Tom das zweite Pferd springt.
Fazit
Die Trainingsmethoden von Tom McEwen zeigen, dass bei der Vorbereitung auf das Geländereiten sorgfältige Planung, Geduld und ein Fokus auf das Wohlbefinden und die Sicherheit des Pferdes im Vordergrund stehen sollten. Sein Ansatz betont die Bedeutung von kontinuierlichem Training, Vertrauensbildung und der Nutzung natürlicher Umgebungen, um die Pferde auf die Herausforderungen des Geländereitens vorzubereiten. Seine Erfolge auf höchstem Niveau belegen eindrucksvoll die Effektivität seiner Trainingsmethoden.
