Reiten ist eine anspruchsvolle Sportart, die eine angemessene Ausrüstung erfordert. Viele Reiterinnen und Reiter, besonders Anfänger, stehen daher vor der Herausforderung, für den Sport die richtige Reitbekleidung auszuwählen. Diese muss gleichzeitig bequem sein und einen guten Sitz im Sattel ermöglichen. Die Fülle an Materialien und Möglichkeiten kann dabei schnell zur Überforderung führen. Die passende Reithose ist zunächst eine der wichtigsten Komponenten. Doch welche Unterschiede gibt es zwischen Vollbesatz und Kniebesatz?
Welchen Zweck erfüllt eine Reithose?
Eine Reithose ist eine wichtige Investition für jeden Reiter oder jede Reiterin, die nicht nur bequem, sondern auch funktional sein sollte. Eine Reithose bietet einen hohen Tragekomfort und ist so konzipiert, dass sie direkt am Körper anliegt und gleichzeitig eine optimale Bewegungsfreiheit gewährleistet. Die Hose sollte nicht zu eng oder zu locker sitzen und dennoch bequem sein, um dem Reiter oder der Reiterin ein angenehmes und komfortables Gefühl zu geben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt einer Reithose ist die Sicherheit. Eine Reithose verhindert, dass der Reiter oder die Reiterin am Sattel reibt und somit schmerzhafte Scheuerstellen davonträgt. Das Material der Hose sollte robust genug sein, um den Anforderungen des Reitsports standzuhalten. Darüber hinaus schützt eine Reithose im geringen Rahmen auch vor Kälte und Nässe, was besonders in den kälteren Monaten oder bei schlechtem Wetter relevant sein kann.
Was ist Vollbesatz und was ist Kniebesatz bei einer Reithose?
Eine Reithose besteht, anders als viele normale Hosen, nicht durchgängig aus demselben Material. Ein größerer oder kleinerer Teil der Hose ist mit einem starken und häufig rutschfesten Material versehen. Unterschieden wird hier insbesondere zwischen Vollbesatz und Kniebesatz.
Der Vollbesatz einer Reithose ist eine Verstärkung des gesamten Innenbeins und Gesäßbereichs der Hose. Diese Verstärkung besteht meist aus Leder, Kunstleder oder einem anderen griffigen Material, das dem Reiter mehr Halt im Sattel gibt. Beim Kniebesatz hingegen ist nur der Kniebereich mit einem verstärkten Material versehen. Dadurch soll die Haftung in genau diesem Bereich verbessert werden.
Welche Vor- und Nachteile haben Vollbesatz und Kniebesatz?
Die Wahl zwischen Vollbesatz und Kniebesatz hängt letztlich von den persönlichen Vorlieben und dem Einsatzzweck ab. Einige Vor- und Nachteile lassen sich aber festhalten.
Der Vollbesatz ist besonders geeignet für Dressurreiter, die häufig im Sattel sitzen und eine starke Unterstützung benötigen. Der zusätzliche Grip bietet dem Reiter eine bessere Haftung im Sattel und unterstützt ihn bei der korrekten Sitzposition. Ein weiterer Vorteil des Vollbesatzes ist, dass er die Reibung am Sattel reduziert und somit Scheuerstellen an empfindlichen Stellen wie Oberschenkeln und Gesäß verhindert.
Der Kniebesatz hingegen eignet sich eher für Springreiter oder Vielseitigkeitsreiter, die häufiger aus dem Sattel kommen und eine größere Bewegungsfreiheit benötigen. Durch die verstärkte Kniepartie wird der Reiter beim Absprung und bei Landungen unterstützt und verfügt über eine optimale Kontrolle. Darüber hinaus ist der Kniebesatz in der Regel weniger sperrig als der Vollbesatz, was den Komfort und die Beweglichkeit erhöht.
Beide Optionen haben jedoch auch Nachteile. Der Vollbesatz kann in heißen Klimazonen unbequem sein und dazu führen, dass der Reiter schneller ins Schwitzen kommt. Außerdem kann der zusätzliche Grip des Vollbesatzes bei längeren Reitausflügen zu einer erhöhten Ermüdung der Beine führen. Der Kniebesatz hingegen bietet möglicherweise nicht genug Unterstützung für Reiter, die Probleme mit dem Halt im Sattel haben.
Welche Gefahren birgt ein Kniebesatz bei Anfängern?
Ein Kniebesatz kann für Anfänger und Kinder beim Reiten einige Gefahren mit sich bringen. Oft sind die günstigeren Reithosen mit einem solchen Besatz ausgestattet und werden daher von diesen Gruppen zunächst „zum ausprobieren“ bevorzugt. Genau das sollte aber vermieden werden.
Anfänger und Kinder haben oft noch keinen optimalen Sitz im Sattel und benötigen daher einen möglichst sicheren Halt. Dieser wird jedoch durch den Kniebesatz nur an den Knien gewährleistet, so dass die eher unerfahrenen Reiter dazu neigen, sich eng an das Pferd zu pressen und zu klammern. Dies führt zu einer ungesunden Sitzhaltung und kann für das Pferd unangenehm sein. Wenn sich die Reiter daran gewöhnen, kann es zu einer dauerhaften Veränderung der Sitzposition kommen und es entsteht eine schlechte Gewohnheit, die später nur mit Mühe wieder korrigiert werden kann.
Insbesondere in der Anfangsphase des Reitens sollten der optimale Sitz und ausreichender Halt im Vordergrund stehen. Dabei kommt dem Vollbesatz eine unterstützende Rolle zu. Eine Hose mit Vollbesatz kann daher auch für Anfänger eine lohnende Investition sein.
Welche weiteren Faktoren sind beim Kauf einer Reithose relevant?
Nicht nur die Unterscheidung zwischen Vollbesatz und Kniebesatz ist beim Kauf zu beachten. Weitere Faktoren, die beim Kauf einer Reithose relevant sind, sind zum Beispiel die Passform, die Größe, der Schnitt und das Design. Es ist wichtig, dass die Reithose bequem sitzt und keine Falten wirft, da dies sonst zu Scheuerstellen führen kann. Schnitt und Design können nach eigenen Vorlieben und persönlichem Geschmack ausgewählt werden.
Fazit
Die Wahl zwischen Vollbesatz und Kniebesatz hängt von den persönlichen Vorlieben des Reiters ab. Während der Vollbesatz mehr Halt im Sattel bietet und den Reiter vor Scheuerstellen schützt, ist der Kniebesatz flexibler und bietet eine bessere Bewegungsfreiheit. Insbesondere Anfängern ist zu empfehlen, an dieser Stelle auf den sichereren Halt zu setzen.