Top-Tipps für das Dressurtraining von Novizen
2. Februar 2024Während des Britischen Dressur-Nationalkongresses teilte die bekannte Dressurreiterin und Kolumnistin Laura Tomlinson ihre wertvollen Tipps und Ratschläge, wie man weniger erfahrene Pferde auf Wettbewerbe vorbereitet. Sie führte eine Masterclass durch, in der sie ihre besten Dressurtrainingstipps für Anfänger vermittelte. Unterstützt wurde sie dabei von ihren Musterschülern Abbie Newbury und Sophie Wallace, die auf den damals fünfjährigen Seagry Viceroy und den siebenjährigen First Light ritten. Nachfolgend finden Sie eine Zusammenfassung ihrer fünf wichtigsten Tipps.
1. Die Grundlagen sind entscheidend
Laura betont, dass die Grundlagen des Reitens von entscheidender Bedeutung sind, unabhängig vom Ausbildungsstand des Pferdes. Sie erzählt, dass sie in ihrer Karriere nie dazu ermutigt wurde, fliegende Wechsel zu reiten, bevor ihre einfachen Wechsel gut genug waren. Selbst bei ihren Grand-Prix-Pferden musste sie immer die Skala der Ausbildung im Hinterkopf behalten.
Balance vor Kollektion
In ihrer Trainingseinheit mit Abbie legte Laura besonderen Wert auf viele Übergänge sowie das Geben und Nehmen der Zügel, um dem Pferd zu ermöglichen, seine eigene Balance zu finden. Sie erklärt, dass es nicht darum geht, bereits in diesem Stadium der Ausbildung eine vollständige Versammlung zu verlangen. Stattdessen soll das Pferd lernen, sich gut ausbalanciert und mit einer tendenziell aufwärts gerichteten Haltung zu bewegen, ohne dabei in voller Versammlung zu sein.
Kraftaufbau und Kommunikation
Laura betont, dass je besser die Balance des Pferdes in diesem Stadium ist und je mehr Kraft es aufbaut, um sich selbst zu tragen, desto einfacher wird die Kommunikation später sein, wenn das Pferd mehr Bewegungen lernt.
2. Nutzen Sie Ihren Sitz, nicht Ihre Hände
Laura forderte ihre Musterschüler dazu auf, den Rhythmus ihres Trabens mit ihrem Sitz anstatt ihrer Hand zu kontrollieren. Sie ließ beide eine Übung reiten, bei der sie einen Übergang vom Trab zum Schritt nur mit ihrem Sitz, ohne die Nutzung der Hände, durchführten.
Subtile Kommunikation
Je subtiler und angenehmer die Kommunikation in diesem Stadium ist, erklärt Laura, desto einfacher wird es sein, neue Bewegungen einzuführen. Wenn es gelingt, dem Pferd beizubringen, auf den Sitz zu hören, um den Rhythmus zu verlangsamen, anstatt auf die Hände, kann später die Halbparade ohne Zurückziehen und das Verkürzen der Haltung gelehrt werden.
Steuerung mit Schultern
Ebenso bat sie ihre Reiter, Schlangenlinien zu reiten, bei denen sie mit ihren Schultern, nicht mit ihren Händen, steuerten. Wenn sie nach rechts abbiegen, sollten sie ihre rechte Schulter zurücknehmen und ihren Oberkörper in die Fahrtrichtung drehen, und dasselbe auf der linken Seite.
3. Machen Sie es den Pferden einfach
Laura weist darauf hin, dass bei unerfahrenen Pferden immer Rückschläge zu erwarten sind. Es ist wichtig, dass sie lernen, dass sie nie über ihre Grenzen hinaus gedrängt werden und dass nie etwas von ihnen verlangt wird, was sie nicht tun können.
Herausforderung und klare Kommunikation
Gleichzeitig möchte sie, dass ihre Reiter ihre Pferde genug fordern, damit sie Kraft, Koordination, Geschmeidigkeit und Fähigkeiten aufbauen. Aber sie sollen dies mit klarer Sprache tun. Wenn ein Pferd mit etwas zu kämpfen hat, muss eine neue Art und Weise gefunden werden, diese Frage zu stellen und sie für das Pferd einfach zu machen.
Positive Verstärkung
Laura betont die Wichtigkeit der positiven Verstärkung der guten Arbeit, während man das unerwünschte Verhalten nicht tadeln sollte – stattdessen sollte man dem Pferd eine andere Möglichkeit zeigen.
4. Perfektionierung der Galopparbeit
Bevor sie irgendwelche Galoppbewegungen verlangt, die in Novizen-Tests vorkommen, möchte Laura zunächst einen guten Rhythmus und eine gute Verbindung herstellen: „So fühlt es sich an, als würde er dein Bein positiv und höflich in die Hand nehmen.“
Galopp-Schritt-Übergänge
Bei den Galopp-Schritt-Übergängen bittet sie beide Reiterinnen, mit ihren Händen nachzugeben, wenn sie in den Schritt gehen, damit sie die Hinterbeine nicht „einfangen“. Jedes Mal, wenn wir zu viel Druck in der Hand haben, beeinflussen wir die Hinterbeine“, erklärt sie.
Einführung in den Kontergalopp
Den Kontergalopp führt sie langsam ein, indem sie Schleifen vom Hufschlag zur Mittellinie und zurück reitet. „Im Kontergalopp ist es wichtig, in Balance zu sitzen. Auf der rechten Hand, das Gewicht im rechten Steigbügel halten, versuchen, nicht zu viel nach links zu verlagern.“
5. Vom Leichttraben zum Aussitzen
Laura weist darauf hin, dass oft nicht bedacht wird, wie groß der Unterschied für ein Pferd ist, das von einem langen, jungen Pferde-Rahmen im Leichttrab zu einem höheren Level übergeht und plötzlich ständig einen Reiter auf dem Rücken hat – das braucht Zeit, um sich daran zu gewöhnen.
Einführung des Aussitzens
Beim Einführen des Aussitzens geht Laura schrittweise vor. Sie bittet Sophie, im Leichttrab einen großen Kreis um sie zu reiten und nach und nach ein paar Tritte Aussitzen einzufügen, bevor sie zum Leichttrab zurückkehrt. „Man sollte sich nicht einfach in den Sitz plumpsen lassen, sondern sich langsam hineinsetzen“, erklärt sie.
Fazit
Laura Tomlinsons Tipps für das Dressurtraining von Novizen legen den Fokus auf die Grundlagen des Reitens, die Nutzung des Sitzes statt der Hände, die klare Kommunikation mit dem Pferd und das schrittweise Einführen neuer Bewegungen und Übergänge. Sie betont die Wichtigkeit der positiven Verstärkung und des respektvollen Umgangs mit den Fähigkeiten und Grenzen des Pferdes. Diese Tipps bieten wertvolle Anhaltspunkte für alle, die ihre Pferde effektiv auf Wettbewerbe vorbereiten möchten.