Effektives Training mit einem Übungspartner: Tipps für Reiter

20. März 2024 Von chrissi Aus

In der Welt des Reitsports ist die Idee, einen Trainingspartner als „Augen vom Boden“ zu haben, der das Training beobachtet und seine Beobachtungen weitergibt, nicht neu. In der heutigen finanziell angespannten Zeit ist dies eine großartige Möglichkeit, Geld für die Investitionen in das Training zu sparen. Aber was braucht es, um ein gutes Paar Augen am Boden zu sein? Wie kann man den Trainingspartner am besten nutzen? Hier sind einige Ratschläge von Top-Trainern.

Den richtigen Trainingspartner auswählen

Die Suche nach einem guten Trainingspartner wird oft mit der Suche nach einem Lebenspartner verglichen. Es ist wichtig, dass man sich im Leben gut versteht und dass jede Seite etwas zur Beziehung beiträgt. Ein guter Trainingspartner ist jemand, dessen Meinung und Urteilsvermögen man vertraut. Es ist besser, keine Augen auf dem Boden zu haben, als die falschen. Der Partner sollte den Reiter und sein Pferd gut kennen und verstehen, dass das, was für ihn funktioniert, nicht unbedingt auch für den anderen funktioniert. Jedes Pferd ist anders.

Beobachten, nicht trainieren

Es gibt einen großen Unterschied zwischen Beobachten und Trainieren. Während ein Trainer einem Reiter sagt, wie er etwas tun soll, sollte der Trainingspartner kommentieren, was er vor sich sieht. Er sollte in der Lage sein, seine Beobachtungen zu kommunizieren und dem Reiter zu helfen, seine Leistung zu verbessern.

Einfache Sprache verwenden

In der Reiterwelt neigt man dazu, mehrdeutige Worte zu verwenden, die schwer zu interpretieren sind. Daher ist es wichtig, eine einfache Sprache zu verwenden. Der Reiter sollte sofort verstehen können, was der Trainingspartner sagt. Anstatt über den Rhythmus zu sprechen, sollte man über die Regelmäßigkeit sprechen. Man sollte beobachten, ob die Schritte gleichmäßig sind, ob die Bewegung oder der Sprung leicht aussieht, oder ob er gehetzt oder energielos wirkt.

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Gegenseitige „Spiegel“ sein

Es gibt bestimmte Bewegungen, bei denen es von Vorteil ist, einen Spiegel zu haben. Die nächstbeste Sache ist jedoch ein Paar Augen auf dem Boden, das kommentiert, was man selbst nicht fühlen kann. Beispiele hierfür sind der Schrittpirouette, der Rückwärtsrichten und der fliegende Wechsel. Der Trainingspartner sollte die Hinterbeine des Pferdes beobachten, da der Reiter nicht immer spüren kann, wenn das Pferd in der Pirouette „stecken bleibt“, nicht diagonal zurücktritt oder einen Bruchteil zu spät wechselt.

Kritik durch Fragen ersetzen

Eine Frage zu stellen, anstatt eine direkte Bemerkung zu machen, ist eine gute Möglichkeit, seine Gedanken zu äußern, ohne den anderen zu verärgern. Fragen bringen den Reiter dazu, selbst nachzudenken, was ein wichtiger Aspekt des modernen Trainings ist.

Auf die Position achten

Als Augen auf dem Boden kann der Trainingspartner die Position und Balance des anderen im Sattel im Auge behalten. Jeder Reiter hat eine schwächere Seite und kollabiert eine Hüfte oder rutscht unbeabsichtigt auf eine Seite des Sattels. Es ist hilfreich, jemanden auf dem Boden zu haben, der einen daran erinnert, zentral und gleichmäßig auf beiden Sitzknochen zu sitzen.

Die Stärken des anderen nutzen

Jeder Reiter hat verschiedene Stärken und Schwächen. Diese können zum gegenseitigen Vorteil genutzt werden. Wenn ein Reiter Schwierigkeiten mit einer bestimmten Bewegung hat, kann es hilfreich sein, den anderen auf das Pferd steigen zu lassen und die richtigen Knöpfe zu drücken.

Die Lektionen des anderen beobachten

Es ist oft hilfreich, wenn Trainingspartner gemeinsam zum Unterricht kommen und die Lektionen des anderen beobachten. So kann der Trainer erklären, was er tut und was die Hausaufgaben sein sollten, sowohl dem Beobachter als auch dem Reiter. Der Beobachter kann oft Notizen machen, so dass bei einem Trainingsproblem zwischen den Besuchen beide Seiten eher die Werkzeuge haben, um damit umzugehen.

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Positiv bleiben

Training geht darum, Vertrauen aufzubauen. Natürlich kann man Fehler aufzeigen, aber man sollte sich auch auf die positiven Aspekte konzentrieren. Wenn der Trainingspartner einen Fehler an einem Hindernis macht, sollte man dies aufzeigen, aber auch hinzufügen, dass das Pferd die vorherige Linie wirklich gut gesprungen ist.

Kreativ sein

Je kreativer man mit dem Training umgeht, desto mehr wird jeder Reiter davon profitieren. Ein Beispiel für eine kreative Übung ist das Markieren eines „Sprungparcours“ durch das Zeichnen von Linien auf dem Boden in der Arena. Dies funktioniert besonders gut in Paaren, da es darum geht, die richtige Linie zu halten.

Videos nutzen

Es kann sehr nützlich sein, sich selbst bei einer Übung zu beobachten, entweder sofort nach dem Reiten oder später, wenn man über seine Leistung reflektiert. Für einige Reiter gilt: „Sehen ist Glauben“. Ein Trainingspartner oder Trainer kann immer wieder darauf hinweisen, dass man etwas falsch macht, aber manchmal muss man es selbst sehen, um es zu glauben.

Fazit

Ein Trainingspartner kann eine wertvolle Ressource sein, um das Reittraining zu verbessern. Wichtig ist, dass man den richtigen Partner wählt, eine einfache Sprache verwendet, auf die Position achtet und kreativ ist. Durch gegenseitige Beobachtung, konstruktive Kritik und das Nutzen der Stärken des anderen kann das Training effektiver und angenehmer gestaltet werden.

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